Kriege und geopolitische Konflikte haben tiefgreifende Folgen, und nicht nur für die betroffenen Länder und deren Bevölkerung. Auch die globalen Finanzmärkte geraten durch solche Ereignisse in Bewegung – oft sprunghaft und mit tiefgreifenden Folgen für Branchen und Unternehmen. Wenn du dich in solchen Zeiten für Investitionen interessierst, erfordert dies besonderes Fingerspitzengefühl, gute Recherche und ethische Überlegungen.
In diesem Ratgeber werfen wir einen nüchternen Blick auf Branchen und Unternehmen, die sich in Krisenzeiten resilient zeigen oder sogar profitieren können. Gleichzeitig erfährst du, welche Risiken du bedenken solltest und welche Aspekte besonders für langfristige Anleger wichtig sind.
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1. Kriegsbedingte Marktvolatilität verstehen
Krieg und geopolitische Konflikte sorgen oft für hohe Marktvolatilität. Historische Daten zeigen, dass weltweite Krisen kurzfristige Kurseinbrüche verursachen können, allerdings erholen sich die Börsen häufig über lange Sicht, sobald Unsicherheiten geklärt sind. In einem Bericht der Investmentbank Goldman Sachs zur Analyse von Marktreaktionen auf Krisen wurde festgestellt, dass große Indizes im Schnitt nach sechs Monaten wieder auf das ursprüngliche Niveau zurückkehren. Für Anleger bedeutet das: Wer die Nerven behält und gezielt nach stabilen Branchen sucht, kann oft sogar profitieren, solange er auf Nachhaltigkeit und Resilienz der Investition achtet.
2. Branchen, die in Krisenzeiten Chancen bieten
Einige Branchen erweisen sich in Konfliktsituationen als besonders stabil – oder profitieren sogar von erhöhten Aufträgen und Nachfrage. Hier sind die wichtigsten:
Verteidigungs- und Rüstungsindustrie
Rüstungsunternehmen erleben in Krisenzeiten meist einen Auftragsboom. Besonders Staaten, die an Konflikten beteiligt oder von diesen bedroht sind, erhöhen ihre Verteidigungsausgaben. Laut einem Bericht des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) ist das weltweite Verteidigungsbudget seit 2010 kontinuierlich gestiegen, und es hat einen weiteren Schub erhalten durch die gestiegene Bedrohungslage.
Beispiele für Aktien:
- Lockheed Martin: Der amerikanische Rüstungsgigant ist einer der größten Lieferanten für das US-Verteidigungsministerium und liefert auch an NATO-Verbündete.
- Rheinmetall: Der deutsche Konzern produziert Panzer und andere Rüstungsgüter und hat kürzlich von einer erhöhten Nachfrage aus EU-Staaten berichtet.
- BAE Systems: Das britische Unternehmen ist in Europa stark vertreten und zählt zu den wichtigsten Lieferanten der britischen Regierung.
Risiko: Der ethische Aspekt von Rüstungsaktien ist nicht zu unterschätzen. Überlege dir gut, ob du in Unternehmen investieren möchtest, die Kriegsgerät produzieren, und informiere dich über deren Engagement in Konfliktgebieten.
Rohstoff- und Energiewirtschaft
Kriege und Konflikte stören oft die weltweiten Lieferketten und beeinflussen die Preise von Rohstoffen wie Öl, Gas und Metallen. Ein prominentes Beispiel ist die Energiekrise in Europa infolge des Ukraine-Konflikts, die Rohöl- und Gaspreise massiv in die Höhe getrieben hat.
Beispiele für Aktien:
- ExxonMobil: Einer der größten Ölproduzenten weltweit und stark in Krisengebieten engagiert. ExxonMobil profitiert oft von Preisanstiegen bei fossilen Energieträgern.
- BP: Auch BP nutzt Preisschwankungen und ist stark in Europa vertreten, wodurch sie in Krisenzeiten als Absicherung gilt.
- Glencore: Ein globaler Rohstoffkonzern, der durch Preissteigerungen bei Metallen wie Kupfer oder Nickel profitiert, die für die Industrie essenziell sind.
Hinweis: Schwankungen im Energie- und Rohstoffsektor können hoch sein. Insbesondere politische Entscheidungen wie Sanktionen beeinflussen diese Aktien massiv.
Technologie– und Cybersecurity-Unternehmen
Technologie ist ein entscheidender Faktor für die nationale Sicherheit. Besonders Cybersecurity-Firmen erleben in Konfliktzeiten einen massiven Nachfrageschub, da die Bedrohung durch Cyberangriffe auf staatliche und private Netzwerke zunimmt. Auch die Nachfrage nach sicherer Datenübertragung und -speicherung steigt rapide.
Beispiele für Aktien:
- Palo Alto Networks: Ein US-amerikanisches Unternehmen, das zu den führenden Anbietern von Cybersecurity-Lösungen gehört und dessen Kunden weltweit agieren.
- CrowdStrike: Spezialisiert auf die Abwehr von Cyberangriffen, profitiert CrowdStrike von einem wachsenden Interesse an Schutztechnologien in geopolitisch unsicheren Zeiten.
- Northrop Grumman: Neben traditionellen Verteidigungstechnologien investiert Northrop Grumman verstärkt in Cybersecurity, was sie zu einem interessanten Unternehmen für Krisenzeiten macht.
Lebensmittel- und Agrarindustrie
In Kriegszeiten besteht oft eine erhöhte Nachfrage nach Lebensmitteln, und Lieferkettenprobleme sorgen für Preissprünge bei Getreide und anderen Grundnahrungsmitteln. Auch Düngemittelhersteller und Agrarkonzerne profitieren häufig von steigenden Rohstoffpreisen.
Beispiele für Aktien:
- Archer Daniels Midland (ADM): Dieser US-Agrarkonzern ist auf die Verarbeitung und Vermarktung von Getreide spezialisiert und einer der größten weltweit.
- Nutrien: Ein kanadischer Düngemittelhersteller, der von gestiegenen Lebensmittelpreisen und höherer Nachfrage nach Landwirtschaftsprodukten profitiert.
- Bayer AG: Der deutsche Konzern ist durch seine Tochter Monsanto im Saatgutgeschäft groß und sichert sich durch das breite Portfolio oft stabile Einnahmen in Krisenzeiten.
Zusammenfassung: Landwirtschaftliche Aktien bieten eine gewisse Stabilität und fungieren als Absicherung gegen hohe Inflation und Rohstoffpreise.
3. Strategien für den Einstieg in krisenresiliente Aktien
Wenn du in krisenresistente Branchen investieren möchtest, solltest du mehrere Strategien beachten:
- Langfristige Perspektive: Insbesondere Rohstoff- und Technologieunternehmen erfordern langfristiges Engagement, da kurzfristige Schwankungen hier stark ausfallen.
- Diversifikation: Setze nicht nur auf eine Branche. Streue dein Kapital über mehrere Sektoren, um mögliche Verluste abzufedern und ein stabiles Wachstum zu erreichen.
- Risikomanagement: Prüfe, ob Unternehmen ethische Standards einhalten, keine Menschenrechte verletzen und nicht zu stark von Krisen abhängig sind. Nachhaltige Unternehmen sind oft besser positioniert für langfristige Gewinne.
4. Risiken und moralische Verantwortung beim Investieren in Krisenzeiten
Es ist wichtig, die moralische Verantwortung bei Investments in Kriegszeiten nicht zu ignorieren. Schließlich ist die Produktion von Waffen oder die Unterstützung von Staaten in Konflikten ein umstrittenes Thema. Es kann sich daher lohnen, alternative Anlagen wie grüne Energie oder nachhaltige Unternehmen in Betracht zu ziehen, die ebenfalls Resilienz gegen Krisen aufbauen.
Ein verantwortungsbewusster Investor kann über eine nachhaltige Fonds- oder ETF-Auswahl nachdenken, die ethische und soziale Standards mit berücksichtigt, z.B. durch ESG-konforme (Environmental, Social, Governance) Fonds.
Fazit
Kriege und geopolitische Konflikte führen oft zu Schwankungen an den Märkten, die für Anleger jedoch auch Chancen bieten können – vor allem, wenn man sich in den richtigen Branchen umsieht. Doch bei allem Potenzial sollten auch die moralischen Aspekte der Anlageentscheidung eine Rolle spielen, und die langfristige Perspektive ist entscheidend, um gut durch volatile Zeiten zu kommen. Investiere bedacht, diversifiziere deine Anlagen und informiere dich regelmäßig über die neuesten Entwicklungen.
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