Für viele Muslime ist die Frage, ob Investitionen in Aktien und andere Finanzprodukte nach islamischem Recht erlaubt sind, von entscheidender Bedeutung. Finanzielle Entscheidungen sollen schließlich nicht nur langfristig Gewinn erzielen, sondern auch im Einklang mit den eigenen Glaubensprinzipien stehen. Besonders in Zeiten von Bitcoin und Krypto-Trading gibt es zahlreiche Unsicherheiten. Hier erfährst du, welche Investitionen im Islam als halal (erlaubt) oder haram (verboten) gelten, und wie du als muslimischer Investor erfolgreich an der Börse teilhaben kannst.
1. Warum gibt es im Islam besondere Regeln für Investitionen?
Der Islam lehrt, dass finanzielle Transaktionen fair, gerecht und im Einklang mit ethischen Prinzipien sein sollten. Die wichtigsten Konzepte dabei sind die Vermeidung von Riba (Zins) und Gharar (übermäßige Spekulation oder Unsicherheit). Diese Prinzipien sollen vermeiden, dass sich Vermögen unethisch vermehrt und riskante Investitionen Schäden anrichten.
Eine klassische Investition, die Riba enthält – also Zinszahlungen oder -gewinne –, gilt im Islam als haram, da das Einkommen hier nicht durch tatsächliche Wertschöpfung generiert wird. Bei Gharar geht es um Spekulation, die das Vermögen ohne echte Grundlage erhöht. Dies ist ebenfalls haram und betrifft etwa riskante Wetten auf Preisschwankungen.
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2. Sind Aktien im Islam halal?
Ob Aktien im Islam halal oder haram sind, hängt stark davon ab, wie die Unternehmen, deren Aktien man erwirbt, ihre Gewinne erzielen. Halal gelten Aktien dann, wenn das Unternehmen:
- Ein halal-konformes Geschäftsmodell hat.
- Keine Zinseinnahmen (oder nur minimal) generiert.
- Keine Einnahmen aus haram-Bereichen erzielt, wie Alkohol, Glücksspiel, Waffenhandel, Tabak oder Pornografie.
Die Prüfung eines Unternehmens auf Halal-Kriterien:
Muslimische Investoren können entweder selbst recherchieren, ob ein Unternehmen den islamischen Richtlinien entspricht, oder spezielle islamische Finanzprodukte nutzen. Einige ETFs und Investmentfonds investieren beispielsweise ausschließlich in halal-konforme Unternehmen. Eine der bekanntesten Richtlinien ist der sogenannte Dow Jones Islamic Market Index, der nur halal-konforme Unternehmen aufnimmt.
3. Islamic Finance und das Prinzip des Sharīʿa-konformen Tradings
In der Islamischen Finanzwelt gibt es speziell entwickelte Modelle, die es Muslimen ermöglichen, ohne Riba und Gharar zu investieren. Sharīʿa-konforme Investments setzen hier auf Verträge und Strukturen, die Zinsen vermeiden und Gewinne durch tatsächliche Wertschöpfung generieren. Dazu gehören:
- Musharakah (Teilhaberschaft): Zwei oder mehr Parteien investieren gemeinsam in ein Unternehmen und teilen Gewinne und Verluste.
- Murabaha (Kosten-Plus-Finanzierung): Hier kauft eine Bank ein Gut und verkauft es mit einem kleinen Aufschlag weiter.
- Mudarabah (Gewinnbeteiligung): Ein Kapitalgeber stellt einem Unternehmer Kapital zur Verfügung und teilt die Gewinne, die erzielt werden.
Diese Formen erlauben es, auch als Muslim an Finanzmärkten teilzunehmen, ohne die Glaubensprinzipien zu kompromittieren.

4. Ist Trading im Islam halal oder haram?
Aktives Trading, bei dem man Aktien oder andere Assets kurzfristig kauft und verkauft, um schnelle Gewinne zu erzielen, wird im Islam oft als problematisch angesehen. Gründe dafür sind:
- Übermäßige Spekulation (Gharar): Day-Trading basiert oft darauf, dass Trader kurzfristig Gewinne erzielen, indem sie auf Kursbewegungen spekulieren. Dies ähnelt dem Glücksspiel und wird deshalb von einigen Gelehrten als haram eingestuft.
- Risiken und Schulden: Viele Trading-Plattformen ermöglichen Hebelgeschäfte, bei denen Anleger durch Fremdkapital höhere Positionen einnehmen können. Da solche Transaktionen häufig Zinszahlungen enthalten, gelten sie als unislamisch.
Forex und Rohstoff-Trading
Besonders bei Forex (Devisenhandel) und Rohstoff-Trading scheiden sich die Geister. Einige Gelehrte sehen es als halal, wenn keine Hebel und keine Zinszahlungen involviert sind. Grundsätzlich solltest du als muslimischer Trader also Plattformen wählen, die Sharīʿa-konforme Konten anbieten, bei denen keine Zinskosten entstehen.
5. Krypto im Islam: Ist Bitcoin halal oder haram?
Kryptowährungen sind ein heißes Thema in der islamischen Finanzwelt. Während Bitcoin und andere digitale Währungen als innovative Wertspeicher betrachtet werden, gibt es jedoch Vorbehalte.
Argumente, die Bitcoin als halal sehen:
- Bitcoin basiert auf einem dezentralen System und könnte daher dem Prinzip der Gleichheit entsprechen.
- Die Verwendung ist in der Regel frei von Zinsen.
- Einige Gelehrte sehen Bitcoin als „Wertgegenstand“ wie Gold, da er ebenfalls begrenzt verfügbar ist und einen gewissen Wert speichert.
Argumente gegen Bitcoin als halal:
- Extreme Preisschwankungen: Bitcoin und andere Kryptowährungen sind berüchtigt für ihre Volatilität. Diese Schwankungen könnten als Gharar interpretiert werden.
- Spekulation: Die meisten Trader kaufen und verkaufen Kryptowährungen auf Basis von Preisspekulationen, ohne eine echte Wertschöpfung zu leisten.
Insgesamt sind Kryptowährungen wie Bitcoin ein Graubereich im islamischen Finanzrecht, weshalb du als Muslim den Rat eines Gelehrten einholen solltest, wenn du dich für eine Investition in digitale Assets interessierst.
6. Alternativen: Halal-Investmentfonds und ETFs
Viele Muslime nutzen inzwischen spezialisierte Investmentfonds, die nach Sharīʿa-Richtlinien zusammengestellt werden. Diese Fonds investieren nur in Unternehmen, die sich an die islamischen Grundsätze halten und strenge Prüfungen durchlaufen haben. Solche Fonds ermöglichen es, breit diversifiziert zu investieren, ohne dabei ständig Einzeltitel überprüfen zu müssen.
Zu den bekanntesten Sharīʿa-konformen Fonds gehören beispielsweise der iShares MSCI World Islamic UCITS ETF oder der Amana Mutual Funds Trust. Diese Fonds haben strenge Richtlinien, um sicherzustellen, dass keine Gelder in verbotene Bereiche fließen. Sie sind damit eine hervorragende Möglichkeit, an den globalen Märkten teilzunehmen und dabei die eigenen Werte zu wahren.
7. Schritte, um halal-konform zu investieren
Falls du als Muslim an der Börse aktiv werden willst, sind folgende Schritte empfehlenswert:
- Führe eine Due-Diligence-Prüfung durch: Prüfe Unternehmen auf ihre Geschäftspraktiken und Finanzberichte.
- Vermeide riskantes Trading: Setze eher auf langfristige Investments und vermeide spekulatives Day-Trading.
- Nutze islamische Finanzprodukte: Spezielle ETFs oder Investmentfonds, die Sharīʿa-konform sind, bieten eine sichere und ethische Alternative.
- Konsultiere islamische Gelehrte: Da die Meinungen zu einigen Themen, wie Kryptowährungen, variieren, kann die Beratung eines Gelehrten wertvolle Orientierung bieten.
Halal Aktien Apps: Die besten Plattformen für muslimische Investoren
In der modernen Investment-Welt gibt es zahlreiche Apps und Broker-Plattformen, die den Zugang zum globalen Aktienmarkt erleichtern. Doch für Muslime ist nicht nur die Rendite entscheidend, sondern auch die Übereinstimmung mit den islamischen Prinzipien. Eine „halal Aktien App“ sollte daher Investments bieten, die den islamischen Vorgaben entsprechen – also ohne Zinsen und unethische Geschäftsmodelle. Hier werfen wir einen Blick auf einige der besten Apps und gehen speziell auf eToro ein, das auch für muslimische Investoren interessante Optionen bieten kann.
1. Was macht eine Aktien-App halal?
Damit eine Aktien-App für muslimische Investoren geeignet ist, sollte sie folgende Kriterien erfüllen:
- Auswahl an Sharīʿa-konformen Aktien und ETFs: Es sollte möglich sein, ausschließlich in Unternehmen zu investieren, die in Branchen tätig sind, die islamischen Prinzipien entsprechen.
- Flexible Zahlungsmethoden: Für Sharīʿa-konformes Trading sollte kein Zins (Riba) auf eingezahltes Guthaben anfallen, was bei der Wahl des Kontotyps entscheidend sein kann.
- Transparente Informationen: Eine gute halal Aktien App zeigt klar auf, welche Aktien halal sind und welche nicht.
Apps wie Wahed Invest oder Zoya haben sich gezielt auf halal-konforme Anlagen spezialisiert und filtern nur Unternehmen, die Sharīʿa-konform sind. Für viele bietet jedoch auch eToro eine interessante Lösung.
2. eToro: Eine Alternative für halal-konforme Investitionen?
eToro ist eine der bekanntesten Investment-Apps weltweit, die nicht nur Aktien, sondern auch ETFs, Kryptowährungen und viele andere Assets anbietet. Während eToro keine speziellen islamischen Konten führt, gibt es dennoch Möglichkeiten, halal-konforme Investitionen zu tätigen, wenn man auf bestimmte Faktoren achtet:
- Sharīʿa-konforme Aktien und ETFs: eToro bietet eine breite Auswahl an Aktien, die nach einer eigenen Recherche auf Sharīʿa-Konformität geprüft werden können. Hierbei sollte man sichergehen, dass die Unternehmen keine Einnahmen aus Branchen wie Alkohol, Glücksspiel oder Waffenhandel generieren.
- Verzicht auf Leverage und Leihzinsen: Um islamischen Prinzipien zu entsprechen, sollten Hebelprodukte oder kurzfristige Margin-Kredite auf eToro vermieden werden, da sie oft Zinszahlungen beinhalten.
- Langfristige Investments: Durch das Halten von Aktien und ETFs ohne spekulative kurzfristige Käufe und Verkäufe können eToro-Nutzer auch als Muslime sinnvoll investieren.
Halal-konforme ETFs auf eToro
Auf eToro können einige islamkonforme ETFs gehandelt werden, die bereits die Sharīʿa-Prüfung durch Institute wie den Dow Jones Islamic Market Index bestanden haben. Dazu gehören beispielsweise ETFs, die in großen Technologieunternehmen oder nachhaltigen Projekten investiert sind, die als halal-konform gelten.
3. Weitere Apps für halal-konforme Investments
Neben eToro gibt es weitere Apps, die speziell für muslimische Anleger entwickelt wurden und Sharīʿa-konforme Investments anbieten:
- Wahed Invest: Diese App ist in der islamischen Finanzwelt besonders bekannt und bietet ausschließlich halal-konforme ETFs und Aktien an. Besonders Einsteiger profitieren hier von der übersichtlichen Benutzerführung.
- Zoya: Zoya spezialisiert sich darauf, muslimische Investoren zu unterstützen, indem sie umfassende Analysen bietet, die Aktien und Fonds nach Sharīʿa-Konformität bewerten.
- M1 Finance: In den USA verfügbar und bietet verschiedene Investitionsoptionen, die halal-konform zusammengestellt werden können.
Fazit: eToro als Alternative für halal-konformes Investieren
Auch wenn eToro keine spezifischen islamischen Konten anbietet, kann die Plattform für viele Muslime eine praktikable Option sein. Die breite Auswahl an Aktien und ETFs ermöglicht es, gezielt in Branchen und Unternehmen zu investieren, die Sharīʿa-konform sind. Durch das Vermeiden von Hebeln und kurzfristigen Spekulationen kann eToro – kombiniert mit einer sorgfältigen Auswahl an Investments – durchaus eine halal-konforme Investitionsplattform für muslimische Anleger sein.
Diese neuen Optionen bieten muslimischen Investoren den Vorteil, flexibel und global diversifiziert zu investieren, ohne Kompromisse bei ihren Werten eingehen zu müssen.